Therapie-Bausteine

Diabetes Typ 1: Behandlung

Typ-1-Diabetes: Behandlung

Bei Typ-1-Diabetes versagt die körpereigene Insulinproduktion, in der Folge gerät der Blutzuckerspiegel außer Kontrolle. Dementsprechend ist die lebenslange Zufuhr von Insulin für Menschen mit Diabetes Typ-1 unverzichtbar, um Langzeitfolgeschäden durch hohen Blutzucker zu vermeiden. Darüber hinaus ist ein hohes Maß an Eigenverantwortung gefragt.

Behandlung von Typ-1-Diabetes: Insulin

Die Insulintherapie ist unverzichtbarer Bestandteil der Behandlung von Diabetes Typ 1 – ein Leben lang. Welche Insulinersatztherapie in Frage kommt, ist unter anderem vom Ausmaß des Insulindefizits und von der individuellen Insulinempfindlichkeit abhängig. Auch der Body-Mass-Index und die körperliche Aktivittät spielen eine Rolle.

Als Behandlungsstandard gilt die intensivierte Insulintherapie.1 In der Regel müssen Typ-1-Diabetiker mehrmals täglich Insulin spritzen und die benötigte Insulindosis an verschiedene Komponenten (z. B. Ernährung, Sport) anpassen.

In manchen Fälllen kann auch eine Insulinpumpentherapie in Frage kommen – so zum Beispiel, wenn der „Langzeitblutzucker“, also der HbA1c-Wert kontinuierlich erhöht ist.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Insulintherapie.

Behandlung von Typ-1-Diabetes: Ernährung

Menschen mit Typ-1-Diabetes müssen keine speziellen Diäten machen oder besondere „Diabetiker-Kost“ zu sich nehmen. Im Allgemeinen wird eine ausgewogene, gesunde Kost empfohlen. Allerdings ist ein gewisses Know-How in puncto Ernährung bei Typ-1-Diabetes dennoch wichtig. So sollte man in der Lage sein, den Kohlenhydratgehalt der Nahrung einzuschätzen – denn darauf basierend wird die Insulindosierung angepasst.

In einer entsprechenden Beratung können Menschen mit Typ-1-Diabetes z. B. erlernen, welche Auswirkungen Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße auf den Blutzuckerspiegel haben und inwiefern Alkoholkonsum eine Unterzuckerung begünstigt.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Ernährung bei Diabetes.

Behandlung von Typ-1-Diabetes: Schulung

Im Alltag mit Typ-1-Diabetes ist ein hohes Maß an Eigenverantwortung gefragt. Die Insulingabe, die Messung der Blutzuckerwerte, die Einschätzung des Einflusses von Faktoren wie Sport und Ernährung auf den Blutzuckerspiegel – all das liegt in den Händen der Betroffenen selbst. Dies kann im ersten Moment ein wenig Angst einflößend sein, ist aber auch eine echte Chance: Auf einen selbstbestimmten Umgang mit dem ständigen Begleiter Diabetes. Unterschiedliche Schulungsprogramme vermitteln Menschen mit Typ1-Diabetes das nötige „Handwerkszeug“.

Kontrollen der Behandlung bei Typ-1-Diabetes

Verschiedene Kontrollmaßnahmen sind im Rahmen der Behandlung von Diabetes Typ 1 wichtig:

Blutzuckermessung

Die regelmäßige Kontrolle des Blutzuckers ist wichtig, um mögliche Blutzuckerspitzen frühzeitig zu erkennen und um die benötigte Insulindosis entsprechend anzupassen. Daher steht für Typ-1-Diabetiker Blutzuckermessen meist mehrmals täglich auf dem Programm.

In der Regel sollten Typ-1-Diabetiker 4-mal täglich Ihren Blutzucker bestimmen: Jeweils vor dem Essen und vor dem zu Bett gehen.2 Darüber hinaus kann zum Beispiel bei Sport oder während der Schwangerschaft häufigeres Blutzuckermessen sinnvoll sein.

Etwa alle 3 Monate sollte beim Arzt das Blutzuckertagebuch, das heute mit ausgewählten Blutzuckermessgeräten auch automatisch erstellt werden kann, besprochen werden.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema Blutzuckermessung.

Kontrolle des HbA1c-Wertes

Etwa alle 3 Monate sollte beim Arzt der HbA1c-Wert bestimmt werden. Es handelt sich dabei sozusagen um das „Langzeitgedächtnis“ des Blutzuckerspiegels.

Weitere Kontrolluntersuchungen

Neben den genannten Kontrollmaßnahmen werden in der Regel folgende Untersuchungen bei Typ-1-Diabetes empfohlen:

  • Regelmäßige Untresuchung der Einstichstellen (vierteljährlich)
  • Jährliche Früherkennungsuntersuchungen z. B. der Augen, Nieren, des Herz-Kreislaufsystems
Gut zu wissen:

Diabetes mellitus begünstigt Folgeerkrankungen wie Arteriosklerose, Schlaganfall, diabetisches Fußsysndrom, Nierenerkrankungen oder Augenerkrankungen. Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen können teils lebensbedrohlichen Komplikationen vorbeugen!

Lesen Sie hier mehr zum Thema Folgeerkrankungen.

Tipps bei Diabetes

Bewegung im Alltag
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Bewegung im Alltag

Körperliche Aktivität spielt bei Diabetes eine wichtige Rolle. Schließlich hat Bewegung vielfältige positive Effekte: Sie senkt den Blutzuckerspiegel, reguliert den Blutdruck, verbessert die Blutfettwerte und hilft dabei, Übergewicht abzubauen.

Um Ihr Bewegungskonto wieder auf Vordermann zu bringen, hier einige Anregungen:

  • Fangen Sie klein an: Mit dem Fahrrad zur Arbeit, täglich ein 15-minütiger Spaziergang, Treppe statt Aufzug – am Anfang zählt vor allem der Wille, etwas zu verändern
  • Wählen Sie eine Sportart, die Freude macht. Egal ob Nordic Walking, Schwimmen oder Tanzen – wenn Sie mit dem Herzen dabei sind, bleiben Sie auch am Ball
  • Suchen Sie sich einen Trainingspartner – gemeinsam ist der innere Schweinehund leichter zu besiegen
Wichtig:Wichtig:

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Diabetes-Berater informieren, was Sie bei sportlichen Aktivitäten beachten sollten.

Erfahren Sie mehr zum Thema Sport bei Diabetes.

Ernährung
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Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist bei Diabetes grundsätzlich wichtig. Denn was wir essen, hat direkten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Bei Typ-2-Diabetes ist eine Ernährungsumstellung daher meist wesentlicher Bestandteil der Therapie. Kein Wunder, gelten doch Übergewicht und eine zu kalorienreiche Kost als wesentliche Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes.

Menschen mit Diabetes sollten grundsätzlich wissen, wie sich Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Bei der Gabe von Insulin sollte die Insulindosis auf die zugeführten Kohlenhydrate abgestimmt werden. Hier bietet eine Schulung die nötige Orientierung.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Ernährung bei Diabetes.

Insulintherapie
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Insulintherapie

Da Menschen mit Typ-1-Diabetes einen absoluten Insulinmangel haben, sind sie ihr Leben lang auf Insulin angewiesen. Anders sieht es bei Typ-2-Diabetikern aus: Sie haben einen relativen Insulinmangel, der mitunter ohne die Gabe von Insulin aufgefangen werden kann. Eine wichtige Rolle spielen dabei unter anderem regelmäßige sportliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und der Abbau von Übergewicht. In einigen Fällen kann zusätzlich die Einnahme bestimmter Tabletten sinnvoll sein. Erst wenn diese Maßnahmen nicht greifen, ist auch bei Typ-2-Diabetes in der Regel eine Insulintherapie angezeigt.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema Insulintherapie.

Diabetes-Schulung
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Diabetes-Schulung

Allen Menschen mit Diabetes und ggf. ihren Angehörigen wird ein spezielles Schulungsprogramm angeboten. Dabei steht das Selbstmanagement der Stoffwechselerkrankung im Fokus. Unter anderem geht es bei Schulungen um Aufklärung über das Krankheitsbild, Blutzuckerselbstkontrolle, Umgang mit Komplikationen wie Unterzuckerungen sowie Tipps für eine gesunde Lebensführung. Auch spezielle Aspekte wie zum Beispiel die Themen Beruf oder Versicherungen werden berücksichtigt.

Lassen Sie sich dazu von Ihrem behandelnden Arzt umfassend beraten. Fest steht: Je genauer man sich mit Diabetes auskennt, desto freier, selbstbestimmter und aktiver lässt sich der Alltag gestalten.

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1 Leitlinie Therapie des Diabetes mellitus Typ1. Kurzfassung. August 2011
2 Ebd.