Juveniler Diabetes & LADA-Diabetes

Typ-1-Diabetes: Ursachen

Typ-1-Diabetes: Ursachen

Typ-1-Diabetes zählt zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen im Kindes- und Jugendalter.1 Tatsächlich tritt Diabetes mellitus Typ 1 meist in jungen Jahren auf, kann sich selten aber auch erst später manifestieren („LADA-Diabetes“).2 Die Ursachen sind noch nicht abschließend geklärt. Fest steht allerdings, dass es sich meist um eine Autoimmunreaktion handelt – der Körper richtet sich gegen sich selbst.

Typ-1-Diabetes: Was im Körper passiert

Bei Typ-1-Diabetes kommt es aufgrund einer Autoimmunreaktion zu einer zunehmenden Zerstörung der insulin-produzierenden Beta-Zellen in den Langerhanschen Inseln3 der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Vereinfacht dargestellt bedeutet dies, dass Menschen mit Typ-1-Diabetes kaum oder gar kein Insulin mehr produzieren können. Damit fällt das wichtigste Regulationssystem des Blutzuckerspiegels aus! In der Folge heißt das für Patienten mit Typ-1-Diabetes, dass sie insulinpflichtig sind, das heißt mehrmals am Tag Insulin spritzen müssen, um den Blutzuckerspiegel im „grünen Bereich“ zu halten.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Insulintherapie.

Gut zu wissen:

Insulin ist ein körpereigenes Hormon, das dafür sorgt, dass der Blutzucker in die Zellen des Körpers „verteilt“ wird und somit nicht zu sehr in die Höhe steigt.

Wer ist betroffen? Typ-1-Diabetes

  • Häufig sind Menschen unter dem 35. Lebensjahr betroffen, daher auch die Bezeichnung „Jugenddiabetes“ oder „juveniler Diabetes“.
  • Die Rate der Neuerkrankungen bis zum 15. Lebensjahr steigt derzeit kontinuierlich – insbesondere Kleinkinder von bis zu fünf Jahren sind betroffen.4
  • Typ-1-Diabetes kann sich aber auch erst später manifestieren. Experten sprechen in diesem Zusammenhang von LADA-Diabetes (Latent Autoimmune Diabetes in Adults). Es handelt sich dabei um eine sehr seltene Form des Diabetes, bei der eine Restfunktion der insulinproduzierenden Zellen noch über Jahre hinweg erhalten bleibt.

Diabetes Typ 1:
Warum das Immunsystem falsch reagiert

Warum das Immunsystem eigene, wichtige Zellen angreift, ist bis heute noch nicht abschließend geklärt. Allerdings scheint eine gewisse genetische Veranlagung eine wichtige Rolle zu spielen. Dies alleine würde allerdings noch nicht erklären, warum die Zahl der Typ-1-Diabetiker gerade unter Kleinkindern stetig wächst. Daher rücken auch Virusinfektionen in den Fokus der Ursachenforschung bei Typ-1-Diabetes. Fest steht: Im Gegensatz zu Typ-2-Diabetes spielt bei Typ-1-Diabetes ein zu viel an Fast Food, Süßigkeiten & Co. keine entscheidende Rolle bei der Entstehung.

In seltenen Fällen ist keine Ursache erkennbar. Auch entsprechende Autoantikörper lassen sich nicht im Blut nachweisen. Man spricht in diesem Zusammenhang von einem idiopathischen Typ-1-Diabetes (Typ 1b).

Gut zu wissen:

Die Symptome bei Typ-1-Diabetes wie starker Durst, häufiges Wasserlassen oder Gewichtsabnahme stellen sich meist sehr plötzlich ein und treten erst dann auf, wenn etwa 80 Prozent der insulinproduzierenden Beta-Zellen zerstört sind. Im weiteren Verlauf werden schließlich auch die restlichen Zellen, die Insulin produzieren, „vernichtet“ (absoluter Insulinmangel).

Verdacht auf Typ-1-Diabetes?
Frühzeitig Behandlung einleiten

Aufgrund des absoluten Insulinmangels sind Menschen mit Typ-1-Diabetes immer auf Insulin und die regelmäßige Kontrolle des Blutzuckerspiegels angewiesen. Wer also Anzeichen wir starken Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsabnahme, Müdigkeit, Abgeschlagenheit sowie trockene Haut bemerkt, sollte frühzeitig den Arzt aufsuchen, um eine geeignete Diabetes-Behandlung in die Wege zu leiten.

Tipps bei Diabetes

Bewegung im Alltag
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Bewegung im Alltag

Körperliche Aktivität spielt bei Diabetes eine wichtige Rolle. Schließlich hat Bewegung vielfältige positive Effekte: Sie senkt den Blutzuckerspiegel, reguliert den Blutdruck, verbessert die Blutfettwerte und hilft dabei, Übergewicht abzubauen.

Um Ihr Bewegungskonto wieder auf Vordermann zu bringen, hier einige Anregungen:

  • Fangen Sie klein an: Mit dem Fahrrad zur Arbeit, täglich ein 15-minütiger Spaziergang, Treppe statt Aufzug – am Anfang zählt vor allem der Wille, etwas zu verändern
  • Wählen Sie eine Sportart, die Freude macht. Egal ob Nordic Walking, Schwimmen oder Tanzen – wenn Sie mit dem Herzen dabei sind, bleiben Sie auch am Ball
  • Suchen Sie sich einen Trainingspartner – gemeinsam ist der innere Schweinehund leichter zu besiegen
Wichtig:Wichtig:

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Diabetes-Berater informieren, was Sie bei sportlichen Aktivitäten beachten sollten.

Erfahren Sie mehr zum Thema Sport bei Diabetes.

Ernährung
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Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist bei Diabetes grundsätzlich wichtig. Denn was wir essen, hat direkten Einfluss auf den Blutzuckerspiegel. Bei Typ-2-Diabetes ist eine Ernährungsumstellung daher meist wesentlicher Bestandteil der Therapie. Kein Wunder, gelten doch Übergewicht und eine zu kalorienreiche Kost als wesentliche Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes.

Menschen mit Diabetes sollten grundsätzlich wissen, wie sich Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Bei der Gabe von Insulin sollte die Insulindosis auf die zugeführten Kohlenhydrate abgestimmt werden. Hier bietet eine Schulung die nötige Orientierung.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Ernährung bei Diabetes.

Insulintherapie
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Insulintherapie

Da Menschen mit Typ-1-Diabetes einen absoluten Insulinmangel haben, sind sie ihr Leben lang auf Insulin angewiesen. Anders sieht es bei Typ-2-Diabetikern aus: Sie haben einen relativen Insulinmangel, der mitunter ohne die Gabe von Insulin aufgefangen werden kann. Eine wichtige Rolle spielen dabei unter anderem regelmäßige sportliche Aktivität, eine ausgewogene Ernährung und der Abbau von Übergewicht. In einigen Fällen kann zusätzlich die Einnahme bestimmter Tabletten sinnvoll sein. Erst wenn diese Maßnahmen nicht greifen, ist auch bei Typ-2-Diabetes in der Regel eine Insulintherapie angezeigt.

Erfahren Sie hier mehr zum Thema Insulintherapie.

Diabetes-Schulung
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Diabetes-Schulung

Allen Menschen mit Diabetes und ggf. ihren Angehörigen wird ein spezielles Schulungsprogramm angeboten. Dabei steht das Selbstmanagement der Stoffwechselerkrankung im Fokus. Unter anderem geht es bei Schulungen um Aufklärung über das Krankheitsbild, Blutzuckerselbstkontrolle, Umgang mit Komplikationen wie Unterzuckerungen sowie Tipps für eine gesunde Lebensführung. Auch spezielle Aspekte wie zum Beispiel die Themen Beruf oder Versicherungen werden berücksichtigt.

Lassen Sie sich dazu von Ihrem behandelnden Arzt umfassend beraten. Fest steht: Je genauer man sich mit Diabetes auskennt, desto freier, selbstbestimmter und aktiver lässt sich der Alltag gestalten.

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Lesen Sie alles Wissenswerte rund um die Insulintherapie.

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1 Die Last mit dem Zucker. In: Die PTA in der Apotheke, März 2012
2 Therapie des Typ-1-Diabetes. In: Praxisempfehlungen der Deutschen Diabetes-Gesellschaft. 1. Auflage, August 2011
3 Langerhans’schen Inseln: Dabei handelt es sich um eine Zellansammlung, die eine wesentliche Rolle bei der Kontrolle und Regulation des Blutzuckerspiegels spielt. Ein Teil dieser Zellansammlung stellen die Beta-Zellen dar, die für die Insulinproduktion verantwortlich sind.
4 Die Last mit dem Zucker. In: Die PTA in der Apotheke, März 2012